Hier haben energiefressende Lüftungsgeräte keine Chance
Brunnenwasserübergabestation und Optimierung Dachlüftung
Grundwasser zur Gebäudekühlung wird seit einigen Jahren vermehrt genutzt. Der Grund liegt auf der Hand. Die Nutzung des Brunnenwassers als regenerativer Energieträger ist eine kostengünstige und klimafreundliche Alternative zur Verwendung von Klimageräten. Zudem verringert die Verwendung von effizienten drehzahlgeregelten Ventilatoren den Energieverbrauch im Vergleich zu stufengeregelten Riemen-Antrieben. Ein hocheffizientes Kreislaufverbundsystem zur Wärmerückgewinnung ergänzt das System ideal.
In der Landes-Pflegeklinik Tirol (Haus 5) wurde durch die Smart Engineering mehrere Maßnahmen zur Energieeinsparung projektiert. Das Projekt hat die Optimierung der Lüftungsanlage sowie die Schaffung einer Möglichkeit zur Raumkühlung in den Patientenzimmern umfasst.
Optimierung Lüftungsanlagen
Am Dach der Landespflegeklinik befinden sich zwei Lüftungsgeräte. Der Tausch der bestehenden riemenangetriebenen Ventilatoren gegen effiziente drehzahlgeregelte Ventilatoren stellt eine Maßnahme zur Stromeinsparung im Betrieb dar.
Weiters wurden die in die Jahre gekommenen Wärmerohre zur Wärmerückgewinnung gegen ein hocheffizientes Kreislaufverbundsystem ausgetauscht. Großflächige Luft-/Glykol-Wärmetauscher wurden in beiden Geräten, sowohl in Außenluft/Zuluft als auch in Fortluft/Abluft, verbaut. Über ein Rohrleitungssystem wird das Glykol-Medium jeweils über Vorlauf und Rücklauf zur hydraulischen Baugruppe geführt. Im Heizfall kann somit die ungenutzte Wärme aus der Abluft beider Geräte zentral rückgewonnen werden und je nach Bedarf der Zuluft wieder zugeführt werden. Selbiges gilt für den Kühlfall. Dabei wird die warme Außenluft durch die Fortluft beider Geräte vorgekühlt. Bei diesem System können Wärmerückgewinnungsgrade von bis zu über 90 % erreicht werden.
Ein weiterer Vorteil des Kreislaufverbundsystem mit zentraler hydraulischer Baugruppe stellt die Möglichkeit der zusätzlichen Klimatisierung der Räume dar. Beispielsweise kann über ein Heiz/Kühl Medium, angeschlossen an der hydraulischen Baugruppe, die Zuluft noch zusätzlich erwärmt oder gekühlt werden. Dies erfolgt über dieselben Wärmetauscher in den Luftströmen.
Errichtung Brunnenwasserübergabestation
Im Untergeschoß des Haus 5 wurde zudem eine Brunnenwasserübergabestation errichtet. Diese Übergabestation hat im Wesentlichen zwei wichtige Funktionen. Zum einen kann dadurch, wie bereits erwähnt, ein Anschluss an die hydraulische Baugruppe mit einem Kühlmedium erfolgen. Zum anderen wird der komplette Heizungsverteiler und somit das Heizsystem mithilfe des Brunnenwassers abgekühlt. Dieses Kühlwasser bewirkt, dass das bestehende Heizsystem im Gebäude für einen Kühleffekt sorgt. Vorerst wurden in einigen ausgewählten Patientenzimmern die bestehenden Heizkörper Niedertemperatur/Wärmepumpenheizkörper ausgetauscht, welche einen Kühleffekt in den Patientenzimmern bewirken sollen. Abgerundet wird das System hierbei durch eine effiziente Mess-, Steuer- und Regeltechnik.
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Im Rahmen unseres Monitorings wurde während dem Kühlbetrieb eine Temperaturmessung auf der Rückseite des Befeuchters durchgeführt. Die Abbildung zeigt deutlich, dass zu dem Zeitpunkt der Messung lediglich eine Seite der Anlage befeuchtet wurde. Somit konnte nur die Hälfte der Fläche zur Kühlung der Luft genutzt werden. Der Fehler konnte behoben werden.
Was passiert mit dem aufgewärmten, genutzten Brunnenwasser?
Das durch den Kühlvorgang erwärmte Wasser wird zurück in einen Schluckbrunnen und weiter in den Grundwasserbereich des Inns geführt. Strenge behördliche Auflagen und laufende Qualitätskontrollen garantieren, dass das verwendete Wasser die Umwelt in keiner Weise belastet.